1984: Ein Arbeitskreis Fränkischer Eisenbahnfreunde entsteht

1984 entstand in Nürnberg, der Stadt mit der ältesten Eisenbahntradition Deutschlands, ein Arbeitskreis Fränkischer Eisenbahnfreunde. Sein Ziel war, die Erinnerung an die Dampflokzeit in jener Industriestadt lebendig zu halten, von wo aus die Eisenbahn ihren Siegeszug antrat. Bis dahin gab es hier außer dem Verkehrsmuseum Nürnberg keine derartige Institution.

1985: Gründung des gemeinnützigen Vereins
„Fränkische Museums-Eisenbahn e.V.“ aus diesem Arbeitskreis

Am 16. März 1985 entstand die Fränkische Museums-Eisenbahn e.V., die seither als gemeinnütziger Verein die Geschichte der Eisenbahn wach hält. Schon bei Vereinsgründung war klar, dass die FME nicht nur dokumentarisch tätig sein würde, sondern vor allem die Geschichte durch Originalfahrzeuge und Sonderfahrten „begreifbar“ machen will.

So fuhr am 8. Mai 1986 der erste Dampfsonderzug unter dem Motto „Mit dem Moggerla in die Blöih“ von Fürth nach Cadolzburg. Da noch keine eigenen betriebsfähigen FME-Fahrzeuge zur Verfügung standen, stellte das Verkehrsmuseum Nürnberg das rollende Material.

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Fortschritte bei der Restaurierung eigener Fahrzeuge erkennbar. Die Diesellokomotive 323 016, vormals Köf 4667, aus dem Jahre 1935 war bereits ebenso betriebsfähig wie die beiden Schienendraisinen vom Typ Klv 12.

Schon 1988 waren die ersten beiden eigenen Personenwagen der 2. Wagenklasse vom Typ B3yg einsatzbereit und fuhren fortan in den Sonderzügen mit. In diesen ersten Jahren weitete die FME ihr Fahrtenprogramm weiter aus, was großen Anklang fand. Neben jährlichen Bahnhofsfesten erfreuten sich die Fahrten auf der von der Stilllegung bedrohten Gräfenbergbahn großer Beliebtheit.

1993: Kauf der betriebsfähigen Dampflokomotive „52 8195“

Nach langer Suche fand die FME in der Dampflokomotive 52 8195 des Bahnbetriebswerks Zittau das geeignete Zugpferd und erwarb sie 1993 von der Deutschen Reichsbahn. Im gleichen Jahr nahm die FME die Diesellok V60 11011 und einen Speisewagen in ihren Bestand auf.

1996: Zulassung zum konzessionierten „Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen“ durch den Freistaat Bayern

Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Vereinsgeschichte war 1996 die Zulassung zum Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen (EVU). Von nun an konnte die FME alle Zugfahrten in Eigenregie abwickeln, Personal selbst ausbilden und Fahrzeuge selbst untersuchen und dies auch bestätigen. Dies erforderte eine gewisse Professionalisierung des Vereins, denn mit den erlangten Rechten gingen auch jede Menge Pflichten einher. So war eine Eisenbahnbetriebsleitung zu bestellen und deutlich mehr Fachkunde erforderlich, um der Verantwortung für einen sicheren Eisenbahnbetrieb gerecht zu werden.
Wer hätte das zwölf Jahre zuvor erwartet?

Im Mai 1996 schickte die FME den ersten Zug unter eigener Leitung auf die Strecke nach Gräfenberg, der die Fahrgäste zu einem Brauereifest in Weißenohe brachte. In der Folgezeit entwickelte sich der Nostalgiebetrieb recht erfreulich, so dass im Jahre 2000 erstmals komplette Hauptuntersuchungen zweier vierachsiger Reisezugwagen vom Typ B4yg und BD4yg sowie des Speisewagens an ein tschechisches Ausbesserungswerk vergeben werden konnten.

Im folgenden Jahr wurde die 52 8195 nach einem Kesselschaden im Dampflokwerk Meiningen umfassend instand gesetzt. Dies war ein mit hohen Kosten verbundener Kraftakt des Vereins, der dank vielfältiger Unterstützung erfolgreich gestemmt wurde.

Im September 2010 feierten wir unser „25-jähriges“. Wer hätte es damals gedacht, dass wir so weit kommen würden…

Heute verfügt die FME über einen historischen Reisezug der 50er Jahre, vermietet ihre Fahrzeuge teilweise mit Personal an Dritte und erbringt sowohl Leistungen im Personen- als auch im regionalen Überführungsverkehr. Sämtliche Einnahmen fließen der Erhaltung unserer Eisenbahnfahrzeuge zu. Auch die Rettung historischer Fahrzeuge vor der Verschrottung ist uns weiterhin wichtig.

Ein großes Anliegen war es immer, unsere V200 001 betriebsfähig instand zu setzen. Die Aufarbeitung läuft, wenn auch in kleinen Schritten, seit 2012. Wir alle sind guter Dinge, dass hoffentlich bald neben unserer Dampflokomotive 52 8195 ein weiteres Zugpferd für unsere Sonderfahrten eingesetzt werden kann.

Um den Bezug zur Wiege der deutschen Eisenbahn hervorzuheben, haben wir dies 2012 in unseren Vereinsnamen aufgenommen und nennen uns jetzt Fränkische Museums-Eisenbahn e.V. Nürnberg.

Unser Vereinsgelände liegt im Norden von Nürnberg. Über den Nürnberger Nordostbahnhof sind wir an das Schienennetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Über die alte Ringbahn sind der Fürther und Nürnberger Hauptbahnhof gut erreichbar.
Das Grundstück haben uns freundlicherweise die Firmen Jordan + Munkert GbR und Riedhammer Industrieöfen GmbH zur Verfügung gestellt, bei denen wir uns für die langjährige Unterstützung auch in diesem Rahmen recht herzlich bedanken möchten.

Neben einer kleinen Drehscheibe mit Schuppen und einer Werkhalle stehen uns ca. 775m Gleisanlagen für die Abstellung unseres Fuhrparks zur Verfügung. Im Jahr 2013 haben wir eine neue Fahrzeughalle gebaut.

Ziel unseres Vereins ist, den Eisenbahnverkehr der Nachkriegsjahre im letzten Jahrhundert
einer breiten Öffentlichkeit lebendig zu vermitteln.

Wir restaurieren und erhalten historische Eisenbahnfahrzeuge und die zum Betrieb notwendige Infrastruktur auf unserem Betriebsgelände am Nürnberger Nordostbahnhof. In den vergangenen Jahren konnten wir Lokomotiven und Wagen für einen Reisezug im Stil der 50er Jahre erwerben und die teils schrottreifen Fahrzeuge zu neuem Leben erwecken. Viele Fahrzeuge dieser Zeit konnten in unsere Sammlung aufgenommen werden, stehen heute wieder im Betriebsdienst und erfreuen in unseren Sonderzügen die fachkundigen Fahrgäste.

Betriebsfähige Instandhaltung
Fahrzeuge und Gelände

Dampfsonderfahrten im nordbayerischen Raum und den angrenzenden Regionen

Dienstleistungen rund um die Bahn